Unter diesem Motto hatte die Stiftung Sankt Johannes Schweinspoint zu ihrem Herbstfest eingeladen. Doch nicht nur die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch alle Beschäftigten mit Behinderungen und deren Angehörige waren gekommen. Auch Sammlerinnen und Sammler für die Caritas aus dem Landkreis Donau-Ries waren eingeladen worden. Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg wollte in Schweinspoint mit ihnen die Caritas-Herbstsammlung 2017 für das Bistum Augsburg mit dem Festgottesdienst eröffnen und langjährige Sammlerinnen und Sammler in einem kleinen Festakt ehren. Die Caritas-Herbstsammlung steht unter dem Motto „Caritas. Energie für Menschen in Not.“
Der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor griff in seiner Predigt die Bundestagswahl ein. „Hier treffen wir
eine Entscheidung dafür, dass Politiker für uns gute Entscheidungen treffen.“ Verantwortung zu übertragen, reiche aber nicht aus. „Wir müssen auch selber handeln und bereit sein, sich für andere Menschen einzusetzen, damit es in unserer Gesellschaft möglichst gerecht zugeht.“ Entscheidend dabei sei nicht so sehr die formale gleichförmige Gerechtigkeit. Reine Gerechtigkeit könne nämlich dann ungerecht sein, wenn sie Menschen keine Chancen gibt. „Erst das Mühen um andere bringt Früchte“, sagte er. In diesem besonderen Dienst stünden auch die Sammlerinnen und Sammler der Caritas. Sie setzen sich nach den Worten von Dr. Magg dafür ein, dass die vielen kleinen Hilfen und Beratungsdienste der Caritas erst möglich werden, durch die Menschen in Not Unterstützung, Hilfen und neue Chancen für ihr Leben erhielten. „Sie sind damit Teil des Sozialdienstes unserer Kirche“, würdigte Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor die langjährigen Sammlerinnen beim Festakt.
Auch der Ersten Vorsitzenden des Caritasverbandes für den Landkreis Donau-Ries e. V., Maria Bauer, war es ein Herzensanliegen, den Sammlerinnen persönlich zu danken und ihre Bedeutung für die Kirche und die Caritas herauszustellen. „Unsere Pfarreien bleiben durch Ihr Engagement lebendig“, sagte sie. Indem sie von Tür zu Tür gingen, dadurch den persönlichen Kontakt mit den Menschen suchten, ihnen ein offenes Ohr für ihre Anliegen, aber auch für Kritik schenken, leisten die Sammlerinnen und Sammler einen „sehr wertvollen Dienst für die Pfarrgemeinden wie auch die Caritas“. Spendenbriefe, wie sie Pfarreien mehr und mehr einsetzen, könnten niemals diesen persönlichen Kontakt ersetzen.
Was Caritas ins Leben jedes Menschen übersetzt bedeutet, darauf war Alois Widmann, Pastoralreferent der Stiftung Sankt Johannes Schweinspoint, zusammen mit Beschäftigten bereits am Beginn des Festgottesdienstes im Festzelt eingegangen. „Vieles im Leben wird durchkreuzt, vieles kann durcheinander kommen“. Die Caritas könne in diesen schwierigen Lebenssituationen helfen. Die vier Flammen des Flammenkreuzes, des Logos der Caritas, symbolisieren dabei die Bedeutung der Caritas. Sie stehe für Wertschätzung für die Menschen mit allen ihren Ecken und Kanten, damit sie daraus Energie und Zuversicht schöpfen könnten. Caritas stehe auch für Nächstenliebe, die eben verlange nicht gefühllos an anderen Menschen vorbeizugehen. Im Sinn der Caritas handele der Mensch auch dann, wenn er die Würde des Menschen achtet, ihn nicht verspottet, bloß weil er anders ist oder aussieht. Allerdings gehöre die Bereitschaft zur Vergebung ebenso zur Caritas, weil keiner froh werden könne, wenn er mit Zorn durch das Leben gehe.